Aquarelle von Maria Böhm
Wozu denn Worte? Die Künstlerin spricht sich unmittelbar aus über Bild, Form und Farbe. So wird Bewusstsein geschaffen, ohne sich an sprachlich vorgegebenen Begriffen zu orientieren. Worte sind aber doch nützlich, um unsere Erfahrungen auszutauschen oder über Zugangswege. Die Dynamik des Bildes kann sich auf intuitiver Ebene zu einer persönlichen Erfahrung entwickeln, teils durch subjektive gegenständliche Assoziationen, vor allem aber durch das innerliche Ausloten von Farb- und Formbewegungen, wie sie sich berühren, durchdringen oder begegnen. Öffnen sich Räume? Aufbruch oder vielleicht doch Melancholie? Drama oder leichte Poesie? Licht ins Dunkel? Wässrig oder eher kristallin, oder gar luftiges Farbenspiel? Auch bei hoher Dynamik sucht das Ganze stets den Ausgleich. Ein Zustand von Bewegung präsentiert sich in einem Fenster der Zeitlosigkeit und gibt dem Betrachter wie auch der Künstlerin selbst die Möglichkeit, zu Atem zu kommen. Es ist die Kraft des Bewusstseins, die uns hält, um uns dann in eine neue Verwandlung zu entlassen. Martin Seith-Böhm im März 2012